Der spätere Vielschreiber startet zunächst eine Karriere, wie sie wohl nur in Amerika möglich ist: zuerst Rechtsanwalt, dann Handlungsreisender, dann wieder Anwalt. Ich bezweifle, dass man in Europa eine solche Abfolge findet. Als Autor tritt Gardner unter mehreren Pseudonymen auf und betreibt eine Art Massenproduktion, für die er sechs Sekretärinnen beschäftigt. Perry Mason ist seine bekannteste Figur. Intelligent, integer, trickreich und ein schrecklicher Langeweiler. Ähnliches gilt für Doug Selby. Beide lohnen das Lesen kaum, denn von seinen schriftstellerischen Fähigkeiten her ist Gardner ohne besondere Bedeutung. Aber mit Donald Lam und Bertha Cool beweist er ein Maß an Witz und Humor, das man dem Erfinder eines Perry Mason niemals zugetraut hätte.
Zwei Jahre vor seinem Tod (38 Jahre nachdem er sie angestellt hatte) heiratet er übrigens eine seiner Sekretärinnen. Ausgerechnet diejenige, die ihm angeblich als Vorbild für Masons makellose und kongenial langweilige Della Street gedient hat.
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