Terry Pratchett ist kein typischer Krimiautor, er ist ein brillanter Satiriker mit tiefen Einsichten in das Wesen der Menschen und auch etlicher anderer Geschöpfe, die seine Phantasiewelt bevölkern. Er produziert scheinbar mühelos Sätze wie: „Geografie ist nichts weiter als verlangsamte Physik mit ein paar Bäumen drauf.“ Damit hat er Kultstatus unter den zeitgenössischen Autoren erworben und redlich verdient.
In seinen Romanen rund um Samuel Mumm, Hauptmann, später Kommandeur der Nachtwache von Ankh-Morpork steckt aber auch ein hohes Maß an schriftstellerischer Kriminalistik. Es sind spannende Stories, die auf wunderbar witzige Weise darstellen, dass die Grundzüge von Gier, Neid, Hass, Egoismus, Korruption und Gewalt in jeder ausdenkbaren Umwelt funktionieren (im Ausdenken ist Pratchett Weltmeister) – und es viel Scharfsinn und Mut erfordert, manchmal auch viel Glück, um ihnen entgegenzuwirken.
‚Wachen! Wachen!‘, ‚Helle Barden‘ oder ‚Hohle Köpfe‘ sind Beispiele aus der Mumm-Serie. Wer Pratchetts Stil mag, stößt hier auch als Krimi-Fan auf ein ungewöhnliches Lesevergnügen.
Schreibe einen Kommentar